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5 Grundlagen mentaler Gesundheit

21.08.2023

Welche Voraussetzungen gibt es, damit wir uns seelisch wohlfühlen und wer ist verantwortlich für unsere mentale Gesundheit. 5 grundsätzliche Gedanken zum Thema.

Niemand von außen kann uns wirklich heilen

Jeder Mensch ist ein einzigartiges Individuum mit seinen eigenen Bedürfnissen, Herausforderungen und Erfahrungen. Daher kann kein externer Einfluss alle unsere tief verwurzelten Schmerzen, Ängste oder Verletzungen beseitigen.

Heilung erfordert innere Arbeit, Selbstreflexion und die Bereitschaft, sich mit den eigenen Emotionen auseinanderzusetzen.

Es geht darum, die Verantwortung für unser eigenes Wohlbefinden zu übernehmen und uns mit unseren eigenen inneren Ressourcen zu verbinden. Was für eine Person funktioniert, mag für eine andere möglicherweise nicht passend oder angemessen sein. Allerdings können andere Menschen für unsere eigene Entwicklung Vorbilder oder Fallbeispiele, praktisch eine Art Spiegel sein.

Therapeuten können wertvolle Unterstützung und Anleitung bieten, denn von Außerhalb sieht man oftmals besser. Letztendlich liegt es aber an uns, den Heilungsprozess anzunehmen und aktiv daran zu arbeiten.

Symptome sind Überlebensstrategien, die nicht mehr gebraucht werden

Oft entwickeln Menschen im Laufe ihres Lebens verschiedene Symptome als Bewältigungsmechanismen für schwierige Situationen oder traumatische Erlebnisse. Diese Symptome können sich in Form von körperlichen Beschwerden, psychischen Problemen oder Verhaltensauffälligkeiten manifestieren.

Koerperliche Symptome seelischen Ursprungs 1

Als Beispiel können Essstörungen wie Anorexie oder Bulimie als Bewältigungsstrategien für tieferliegende emotionale Probleme entstehen. Eine Person kann versuchen, Kontrolle über ihr Leben und ihre Emotionen zu erlangen, indem sie ihre Nahrungsaufnahme kontrolliert oder erbricht.

Eine Person, die eine schwere Gewalttat erlebt hat, kann chronische Schmerzen oder Panikattacken entwickeln.

Symptome können also unbewusste Versuche sein, die Erinnerungen an das Trauma zu verdrängen oder auszudrücken. Es ist wichtig zu verstehen, dass Symptome keine bewusste Wahl sind, sondern eine Art Schutzmechanismus des Körpers und des Geistes, um mit schwierigen Situationen umzugehen.

Obwohl dies anfangs eine Form des Überlebens sein kann, wird es im Laufe der Zeit zu einer Belastung für die körperliche und psychische Gesundheit.

In vielen Fällen können Therapie und professionelle Unterstützung helfen, diese Symptome zu erkennen, ihre zugrunde liegenden Ursachen zu verstehen und alternative Überlebensstrategien zu entwickeln, die besser an die heutige Realität angepasst sind.

Die Qualität unserer Beziehungen spielt eine entscheidende Rolle für unser Wohlergehen.

Ob es sich um Freundschaften, Familienbande oder romantische Partnerschaften handelt, gute Beziehungen können uns Glück, Unterstützung und Erfüllung bringen. Sie können uns dabei helfen, Stress zu bewältigen, uns emotional zu stärken und uns das Gefühl geben, dass wir dazugehören.

Andererseits können ungünstige Beziehungen uns belasten, uns unglücklich machen und sogar unsere Gesundheit negativ beeinflussen. Daher ist es wichtig, unsere Beziehungen bewusst zu pflegen und daran zu arbeiten, sie positiv und harmonisch zu gestalten.

Die Qualitaet unserer Beziehungen beeinflussen unsere mentale Gesundheit

Oftmals ist es notwendig, in Beziehungen klare Grenzen zu setzen, um unsere Bedürfnisse, Wünsche und Grenzen zu schützen. Grenzen helfen uns dabei, uns selbst zu respektieren und sicherzustellen, dass unsere Beziehungen gesund und ausgeglichen bleiben.

Das Setzen von Grenzen kann jedoch eine Herausforderung sein. Es erfordert Mut, sich gegenüber anderen durchzusetzen und möglicherweise Konflikte in Kauf zu nehmen. Indem wir unsere Bedürfnisse klar kommunizieren und uns selbst treu bleiben, zeigen wir anderen, wie sie uns respektvoll behandeln sollen. Es ist ein Akt der Selbstliebe und Selbstsorge.

Körperliche Gesundheit ist eine grundlegende Voraussetzung für das mentale Wohlergehen

Regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und genügend Schlaf sind wesentliche Faktoren, um den Körper in gutem Zustand zu halten. Dadurch werden Stresshormone abgebaut und das Gehirn mit frischem Sauerstoff versorgt. Dies kann dazu beitragen, Angstgefühle zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Darüber hinaus stärkt körperliche Aktivität das Immunsystem und reduziert das Risiko für verschiedene Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und bestimmte Krebsarten.

Die Ernährung sollte berücksichtigen, dass dem Körper ausreichend Nährstoffe und Vitalstoffe zugeführt werden. Es gilt, so viele Grundnahrungsmittel wie möglich, so wenig verarbeitete Speisen wie möglich. Essen und trinken Sie nichts, wofür Werbung gemacht wird.

Eine Grapefruit wird von einer Hand ausgepresst und von einem Schwall frischen Wassers umspült

Ausreichender Schlaf ist ebenfalls von großer Bedeutung für das mentale Wohlergehen. Während des Schlafs kann sich der Körper erholen, der Stoffwechsel stabilisieren und das Gehirn Verarbeitungsprozesse durchführen.

Der Körper ist von sich aus darauf eingestellt, zu heilen. Dies ist eine natürliche Reaktion. Unterstützen Sie ihn dabei.

Schon die alten Römer wussten: „Mens sana in corpore sano.“ Ein gesunder Geist (ist) in einem gesunden Körper.

Eine klare Tagesstruktur ist die Basis für Zufriedenheit

Wenn man einen klaren Rahmen und Struktur in seinem Alltag hat, kann das helfen, sich sicher und geborgen zu fühlen. Es gibt einen gewissen Rhythmus, Stabilität und eine Vorhersehbarkeit, die dem Gehirn helfen, sich zu organisieren und effektiv zu funktionieren.

Das Gehirn ist im innersten auf das Sparen von Energie und Arbeit ausgerichtet. Nicht jede Aufgabe kann jeden Tag von neuem durchdacht und auf eine neue Art und Weise angegangen werden. Das würde uns zu viel zeit kosten und uns zu schnell erschöpfen.

Eine klare Tagesstruktur kann dabei helfen, Stress abzubauen und Angstzustände zu lindern. Sollte einmal etwas Unvorhergesehenes geschehen, das einen aus der Bahn wirft, unterstützt eine eingefahrene Struktur die Rückkehr zu einem emotional positiven Zustand.

Eine Uhr an einer Laterne, die 12 Uhr 35 anzeigt vor perfekt blauem Himmel

Menschen, die eine klare Tagesstruktur haben, neigen dazu, produktiver und fokussierter zu sein. Oftmals ist es gar nicht so wichtig, was man macht, sondern dass man aktiv wird. Alles Weitere geht dann von selbst.

Vergessen Sie dabei nicht, auch für sich zu sorgen und Freizeit und Erholung genauso zu planen wie berufliche oder familiäre Aufgaben. Zwanghaftigkeit bringt nichts.

Sieht man mit dieser Strategie Erfolge und Ergebnisse, stärkt diese das Selbstvertrauen stärken und trägt bei, dass man sich insgesamt mental wohler fühlt.

Gedanken zum Schluss

Es ist wichtig zu erkennen, dass mentale Gesundheit und Heilung kein Ergebnis bestimmten Handelns sind, sondern eher ein Prozess, der Zeit braucht. Ein Außenstehender kann uns dabei helfen, neue Perspektiven zu gewinnen und nützliche Werkzeuge zur Verfügung zu stellen. Dennoch liegt die endgültige Entscheidung, sich zu heilen und die notwendigen Veränderungen in unserem Leben vorzunehmen, bei uns selbst. Niemand außer wir selbst kann uns über die Schwelle des Wohlergehens heben.