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Ängste und Panik, wann braucht es eine Therapie bei Angststörungen?

Angststörungen sind psychische Erkrankungen, die das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen können. Menschen mit starken Ängsten sind in vielen Bereichen ihres Lebens unnötig eingeschränkt.

Dabei ist Angst in gewisser Weise normal und ein Überlebensmechanismus. Sie schützt uns vor echten Gefahren.
Ängste können sich aber verselbständigen und zu stark ausgeprägt sein. Dann machen Sie unser Leben zur Qual, bis hin zur Panik.

Eine Panikattacke hingegen überfällt den Menschen eher unverhofft und akut, wobei ganz oft keine Auslöser oder Ursachen erkennbar sind.

Frauen sind mindestens doppelt so häufig betroffen wie Männer. Wobei Männer vielleicht einfach nur eine andere Symptomatik zeigen.

Angststörungen kommen recht häufig vor. Experten gehen davon aus, dass bis zu 15 Prozent der Menschen irgendwann betroffen sind.

Wie kann man in einer Psychotherapie Hilfe erlangen, wenn sich Gefühle verselbständigt haben und das Leben stark belastet ist?

Wie sinnvoll ist es den Ursachen auf den Grund gehen?

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Kontakten Sie mich bitte telefonisch oder per E-Mail für eine Therapiesitzung zum Thema Ängste, Panik und Phobien in Schweinfurt. Termine sind oft auch kurzfristig möglich.

 

Erste Kennenlernsitzung

Der Patient beschreibt seine Symptomatik. Wir prüfen, ob wir zueinander passen und weiterarbeiten möchten. Mindestens die erste Sitzung sollte persönlich in meiner Praxis erfolgen.

Folgesitzungen nach Bedarf

Sie bestimmen nach Ihrem Wünschen das weitere Vorgehen und vereinbaren nach persönlichem Bedarf weitere Therapiesitzungen.

Was ist eine Angststörung und wie kann sie behandelt werden?

Eine Angststörung ist eine psychische Erkrankung, bei der Menschen übermäßige und meist unbegründete Ängste verspüren. Sie können ohne erkennbaren Grund auftreten aber auch mit einem Bezug zu bestimmten Situationen, Personen und in generellen Lebenskrisen.

Beispielsweise gibt es eine Abneigung vor Menschenansammlungen und sozialem Kontakt, vor Krankheit, eine Belastung zu sein, die Kontrolle zu verlieren oder gar verrückt zu werden. 

Gleichzeitig können auch körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Magenprobleme und Muskelverspannungen auftreten.

Eine Frau mit geschlossenen Augen hält ihre Hand auf eine rote Stelle auf Ihrer Brust und leidet an ungeklärten körperlichen Symptomen

Weitere Ursachen sind auch oft andere psychische Erkrankungen, die bisher vielleicht unerkannt sind. 

Wird man mit Angst auslösenden Situationen konfrontiert, ist das tägliche Leben und die Freude eingeengt. Auch das familiäre Umfeld ist betroffen. Man verliert gewissermaßen seine Freiheit, Dinge zu tun, die man möchte, da man sich bewusst oder unbewusst vor angstmachenden Situationen schützt und ein Vermeidungsverhalten entwickelt. Dasselbe gilt natürlich auch bei Panikanfällen.

Glücklicherweise gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die meisten Angststörungen gut zu bewältigen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Behandlung kann mit Hilfe von psychotherapeutischen Gesprächen und Interventionen erfolgen. Eine Kombination mit einer medikamentösen Behandlung kann manchmal notwendig sein. Mehr dazu im weiteren Text.

Warum leiden gerade in der heutigen Zeit viele Menschen unter Ängsten?

In der heutigen Zeit stehen viele Menschen vor einem wachsenden Maß an Herausforderungen. Finanzieller Wohlstand und gute Zukunftsaussichten scheinen nicht mehr selbstverständlich. Die ständige Vernetzung mit den Ereignissen der Welt führt uns vor Augen, wie viele potenzielle Herausforderungen auf uns lauern. Das verunsichert zunehmend die Menschen. Wolfgang Schmidbauer spricht sogar von einer Generation Angst.

Formen der Angststoerung

Welche Formen von Angststörungen gibt es? Was ist eine Phobie?

Die angstauslösenden Situationen und die Ausprägung der Krankheit kann unterschiedliche sein und wirkt sich auf die Behandlung einer Angststörung aus.

Die generalisierte Angststörung

Angst in Form einer generalisierten Angststörung tritt auf, wenn Menschen unter andauernder und übermäßiger Sorge leiden. Sogar eine buchstäbliche Angst vor der Angst existiert. Betroffene Menschen mit generalisierter Angststörung leiden in hohem Maße und kennen die angstauslösenden Situationen normalerweise nicht. Tritt die generalisierte Angststörung auf, werden häufig Medikamente eingesetzt mit allen bekannten Nebeneffekten.

Phobien – Einfluss auf das tägliche Leben

Phobien sind extreme Ängste vor bestimmten Dingen oder Situationen, Objekten oder Tieren. Die Ursachen für eine spezifische Phobie können vielfältig sein und reichen von traumatischen Erfahrungen in der Kindheit bis hin zu genetischer Veranlagung. Die Behandlung kann durch Gesprächstherapie erfolgen, bei der die betroffene Person Bewältigungsstrategien lernt und übt mit den triggernden Situationen umzugehen. Im zweiten Schritt kann man Ursachen herausarbeiten.

Soziale Phobie – Angst vor Menschen und Kontakt als Symptom

Hier handelt es sich um eine Angststörung, bei der Menschen extreme Unbehagen vor sozialen Situationen und öffentlichen Auftritten haben. Betroffene meiden häufig Situationen, in denen sie im Mittelpunkt stehen oder von anderen beobachtet werden könnten. Vermeidet man persönliche Kontakte, ist tägliche Leben freudlos und man kann in Isolation und Einsamkeit geraten. Eine psychotherapeutische Behandlung kann helfen, die Ängste zu überwinden und das Selbstvertrauen zu stärken. 

Panikstörung und Agoraphobie

Die Panikstörung ist gekennzeichnet durch wiederkehrende und unvorhersehbare Panikattacken. Betroffene verspüren plötzlich starke Angstanfälle und erleben körperliches Unbehagen wie z.B. Herzrasen, Schweißausbrüche und Atemnot. Die Agoraphobie ist eine Begleiterkrankung der Panikstörung, bei der die Betroffenen bestimmte Orten und Situationen als Bedrohung sehen, an denen sie im Falle eines Panikanfalls keinen schnellen Fluchtweg haben.

Psychotherapie als effektive Therapiemethode, wenn die Angst krankhaft wird

Psychotherapie hat ihre Wirksamkeit bewiesen, wenn eine Angstsymptome belastend ist.

Durch professionelle Hilfe und Gespräche mit einem qualifizierten Therapeuten können in Diagnose und Behandlung die zugrunde liegenden Ursachen der Störung aufgedeckt und bewältigt werden und herausgearbeitet werden in welchen Situationen sie auftritt.

Die Behandlung von Angststörungen zielt zuerst darauf ab, negative Denkmuster und Verhaltensweisen zu identifizieren und durch positive und gesunde Alternativen zu ersetzen. 

Im zweiten Schritt können im Rahmen einer Therapie Ursachen von Ängsten erkannt werden und diese an der Wurzel gepackt werden. Gerade auch die Abgrenzung zu Kummer und Trauer kann herausgearbeitet werden. 

Psychotherapie bei Angst und Panik

Ist die Kognitive Verhaltenstherapie als Standardtherapie sinnvoll?

Verhaltenstherapeutische Interventionen werden häufig von Psychotherapeuten zur Behandlung angewendet. Sie konzentriert sich auf die Veränderung negativer Denkmuster und Verhaltensweisen, die sonst die Besorgnis und Ängste auslösen.

Das Ziel einer Angsttherapie sollte es darüber hinaus sein, Ängste wirklich zu durchleben und sie endgültig loszulassen, statt nur zu lernen mit ihnen besser umzugehen. Selbstverständlich ist Verhaltenstherapie sinnvoll und kann als Voraussetzung für den notwendigen zweiten Schritt aufgefasst werden.
Teile der Verhaltenstherapie werden oftmals verwendet, ohne dass sie als solche benannt sind.

Was bringen Entspannungstechniken zur Stressreduktion bei der Behandlung von Angst?

Progressive Muskelentspannung, Atemtechniken oder Meditation können eine wirksame Methode zur Stressreduzierung sein (siehe unten). Durch die gezielte Anwendung dieser Techniken kann der Körper auf natürliche Weise entspannt werden und die negativen Auswirkungen von Stress und Angstzuständen verringert werden. Diese Techniken ermöglichen es den Menschen, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und dafür sorgen, dass die Angst nicht überhandnimmt.
Diese Techniken behandeln das eigentliche Problem nicht, können aber die Grundlage sein, um den Ursachen der Krankheit auf den Grund gehen zu können.

Wie sieht es mit EMDR in der Angsttherapie aus?

EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist ein Behandlungs-Ansatz, der enorme Bekanntheit und Beliebtheit erlangt hat. EMDR wurde ursprünglich zur Behandlung von posttraumatischer Belastungsstörung (PTSD) entwickelt, wird aber auch zur Behandlung verschiedener Ängste verwendet.

Es gibt sowohl Studien, die zeigen, dass EMDR Angst, Panikattacken und Albträume reduzieren kann. Andere Forscher, wie die Psychologen Kevin Parker und Paul Davidson sind der Meinung, dass EMDR nicht wirksamer oder besser ist als andere Expositionstechniken und die Augenbewegungen nicht notwendig seien.
Da diese Behandlungsmethode sich nicht als eindeutig wirksam erwiesen hat, kommt sie in meiner Praxis nicht zur Anwendung.

Macht die medikamentöse Behandlung einer Angststörung und bei Panik Sinn?

Gleich vorweg: Medikamente können eine Therapie nicht ersetzen. Sie können aber akut notwendig sein, um große Angst und unerträgliche Zustände zu lindern.
Leider ist es so, dass eine gleichzeitige Therapie mit Psychotherapie und Medikamenten weniger erfolgreich sein kann, da durch Medikamenteneinfluss zum Beispiel Gefühle unterdrückt werden können, die in der Therapie darauf warten durchlebt und losgelassen zu werden.

Antidepressiva und Benzodiazepine sind zwei gängige Arten von Medikamentenarten, die zur Linderung von Angst- und Paniksymptomen eingesetzt werden. Antidepressiva werden langfristiger eingesetzt.
Bei Benzodiazepinen besteht die Gefahr, dass Abhängigkeiten entwickelt werden und sich diese Medikamente nur schwer wieder absetzten lassen.

Interessant ist, dass zuletzt Zweifel an den akzeptierten theoretischen Grundlagen über klassische und sehr weit verbreitete Antidepressiva-Medikamente (die Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer – SSRI) aufkamen. Auch haben diese Medikamente oft erhebliche Nebenwirkungen.

Viele natürliche Beruhigungsmittel haben als Hausmittel den Weg in die Eigentherapie gefunden. Man denke nur an Baldrian oder Melisse. Da diese normalerweise kaum schaden, ist ihr Einsatz wohl akzeptabel. Auf Dauer ist der Nutzen fraglich.

Ein wichtiger Hinweis: Nur ein Arzt bzw. Psychiater kann entscheiden, ob Medikamente verschrieben werden und zum Einsatz kommen. Sie sind nicht Umfang der psychotherapeutischen Behandlung in meiner Praxis.

Körperliche Ursachen von Angst und Panik

Auch der Körper kann Ursache von Angststörungen sein. Hormonstörungen und neurologische Erkrankungen können Symptome der Angst hervorrufen. Der Rat einer Therapeutin oder des Therapeuten muss es immer sein, den Patienten zu einer Abklärung möglicher körperlicher Erkrankungen zu veranlassen.

Gerade der Missbrauch von Suchtmitteln, ob legal oder illegal, sind ein sehr hoher Risikofaktor.

Die Rolle der Ernährung bei der Angstbewältigung

Die Ernährung kann einen großen Einfluss auf unsere geistige und körperliche Gesundheit haben. Experten empfehlen eine ausgewogene Ernährung, die reich an gesunden Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Fleisch und gesunden Fetten ist.

Einige Nahrungsmittel und Getränke können sich negativ auswirken und das Unwohlsein verstärken. Dazu gehören koffeinhaltige Getränke, Alkohol oder stark gewürzte Speisen.

Alkohol, Nikotin werden von Betroffenen selbst quasi zur ungeeigneten Behandlung von Angsterkrankungen eingesetzt.

Es ist wichtig, auf Ihren Körper zu hören und zu beobachten, wie sich bestimmte Lebensmittel auf Ihr Wohlbefinden auswirken. Wenn Sie vermuten, dass Ihre Ernährung einen Einfluss auf Ihre Angstzustände hat, sollten Sie sich mit einem Ernährungsexperten oder Therapeuten beraten, um die besten Optionen für Sie zu finden.

Ernaehrung und Psyche 3

Schnelle Tipps zur Selbsthilfe bei Ängsten

Wenn es um die Bewältigung von Ängsten geht, gibt es einige einfache Selbsthilfetipps, die helfen können.
Diese Hilfsmittel ersetzen keine Psychotherapie und gehen auch keinen Ursachen auf den Grund. Sie können aber hilfreich sein, um akute Zustände in den Griff zu bekommen. Hier sind einige davon:

Atemübungen

Tiefe, langsame Atemzüge können helfen, den Körper zu beruhigen und die Auswirkungen von Angstzuständen zu reduzieren. Versuchen Sie, bewusst tief durch die Nase einzuatmen und langsam durch den Mund auszuatmen.

Entspannungsübungen und Sport

Probieren Sie verschiedene Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder Yoga aus, um Ihre Muskeln zu entspannen und die Angst zu lindern. Mäßige sportliche Betätigung wirkt mit Sicherheit positiv. Entspannung ist auch in der therapeutischen Behandlung hilfreich.

Positive Ablenkung

Finden Sie Aktivitäten oder Hobbys, die Ihnen Freude bereiten und von Ihren Ängsten ablenken. Lesen Sie ein Buch, machen Sie einen Spaziergang oder hören Sie beruhigende Musik.

Sozialer Kontakt

Das ist natürlich ein paradoxer Hinweis, gerade wenn man die soziale Phobie betrachtet. Schon deshalb sollten Ängste therapeutisch betrachtet werden, denn wir Menschen sind nun mal soziale Wesen.

Begrenzung von Internet und sozialen Medien

Setzt man sich zu sehr diesen Einflüssen aus, läuft man Gefahr, sich kontinuierlich im Kreis zu drehen. Denn gerade in sozialen Medien wird man immer wieder mit den Ängsten und Ideen anderer Menschen konfrontiert, die einen selbst in eine Abwärtsspirale führen. Dann kann es zu einer Angststörung kommen.

Kurz gesagt: Was kann Psychotherapie bei Ängsten bewirken?

Psychotherapie kommt bei der Aufdeckung der Ursachen der Angst eine entscheidende Rolle zu.

Die Therapie von Angststörungen bietet den Betroffenen die Möglichkeit, ihre Ängste besser zu verstehen, ihnen entgegenzuwirken und effektive Bewältigungsstrategien zu erlernen.

Verschiedene Aspekte der Therapie konzentrieren sich darauf, die zugrunde liegenden Denkmuster und Verhaltensweisen zu identifizieren, die zu Ängsten führen. Mit Unterstützung lernt der Patient alternative, gesündere Muster zu entwickeln.

Ein erfahrener Psychotherapeut kann eine sichere und unterstützende Umgebung bieten, in der die Betroffenen lernen können, mit ihren Ängsten umzugehen und ihre Lebensqualität zu verbessern, die teilweise stark eingeschränkt ist.

Es ist wichtig zu beachten, dass im Rahmen einer Psychotherapie in der Regel nicht sofortige Ergebnisse erzielt werden. Die Angst auslösenden Ursachen zu finden ist eher ein längerer Prozess. Es erfordert Zeit, Geduld und Engagement, um wirksame Ergebnisse zu erzielen.

Letztendlich kann Psychotherapie Menschen auch helfen ihr Wohlbefinden zu verbessern, Selbstbewusstsein aufzubauen und ihre Fähigkeit zur Bewältigung von Stress zu erlangen. Es ist eine wertvolle Ressource für jeden, der mit Ängsten zu kämpfen hat und nach Unterstützung sucht.