Paartherapie
Gelegentlicher Streit und Meinungsverschiedenheiten in einer Partnerschaft sind sicherlich nicht gleich ein Grund, eine Paartherapie oder Eheberatung zu suchen. Wenn sie selbst nicht mehr weiterkommen, finden Paare allerdings mit einer Ehe- und Partnerschaftsberatung Unterstützung.
Auch wenn Sie entdecken, dass sie immer wieder dieselben Probleme in ihrer oder ihren Beziehungen haben oder hatten, ist es hilfreich, auf die Suche nach den Hintergründen zu gehen.


Andauernde Beziehungskonflikte beeinträchtigen die Gesundheit. Man sollte also versuchen sie aufzulösen.
Der Therapeut kann als unparteiischer Vermittler fungieren und helfen, das Paar zu einem für beide Seiten zufriedenstellenden Kompromiss zu führen oder verborgene Beziehungs-Hindernisse aufzudecken.
Wann und warum brauchen Paare Hilfe und Unterstützung
Sinnvoll ist eine Paartherapie oder Eheberatung dann, wenn für Sie ein oder mehrere Punkte zutreffen:
- Sie haben bereits erfolglos versucht an den Paarthemen zu arbeiten, wissen aber selbst keinen Ausweg mehr.
- Man hat sich irgendwie auseinandergelebt und erkennt zunehmendes Desinteresse des Partners oder am Partner.
- Die Positionen der Partner sind festgefahren, ein Gespräch ist nur schwer oder kaum möglich. Der gegenseitige Respekt nimmt erkennbar ab. Streit oder sogar Formen von verbaler und körperlicher Gewalt treten auf.
- Ein Partner wartet darauf, dass der andere sich verändert.
- Lustlosigkeit macht sich breit. Es fehlen Nähe, Körperlichkeit und Sex.
- Affären, Fremdgehen, ein Seitensprung oder auch zwanghaftes Suchen nach neuen Partnern stellen sich ein.
- Es kommt zu unbegründeter Eifersucht und Kontrollverhalten.
- Einer oder beide Partner sind ständig unzufrieden, egal was versucht wird, und können Schönes nicht mehr erkennen.
Ganz besonders nützlich ist eine Paarberatung in diesen Fällen:
- Sie haben Kinder und möchten nicht, dass diese von den bestehenden Paarproblemen zu stark betroffen sind.
- Sie merken, dass in ihrer Partnerschaft oder auch in mehreren Partnerschaften bis heute immer wieder dieselben Schwierigkeiten auftreten, ohne wirklich zu wissen warum.
Was ist das Ziel der Beratung und die Rolle des Therapeuten
Im Rahmen einer effektiven Therapie ist es zunächst ein Ziel, die Kommunikation zwischen beiden Parteien zu klären. Die Partner sollten zu einem Punkt kommen, wo sie gemeinsam Geschehenes aufarbeiten können und eine Vision einer partnerschaftlichen Zukunft entwickeln können. Im Gespräch sein ist der Anfang.
Der Therapeut ist in der Rolle des neutralen Moderators. Es ist seine Aufgabe, für das Paar das nötige Umfeld für einen sinnvollen Austausch zu schaffen und Anstöße zu geben, damit das Paar passende Lösungen entwickeln und Entscheidungen treffen und umsetzen kann.
Das Paar kann gemeinsame Beziehungsregeln erarbeiten und jeder Partner sollte für sich seine Grenzen definieren können und diese auch achten.
Im Idealfall bringt die Paarberatung die vorhandene, aber verschüttete Liebe wieder ans Tageslicht.

Was passiert in der Paartherapie
Der Therapeut kann zunächst beide Partner einzeln bitten, das Paarthema aus ihrer Sicht darzulegen, während der andere Partner nur zuhört. Er ermutigt das Paar, Gefühle auszudrücken und Konflikte in einer ruhigen und konstruktiven Weise anzusprechen.
Auch sollten die Partner, jeder für sich, überlegen, woran sie in Zukunft erkennen können, dass eine Sitzung oder die Therapie insgesamt erfolgreich verlaufen ist.
Offenheit für Neues wäre eine gute Voraussetzung für das Gelingen.
Die Erfolgsaussichten hängen von der Bereitschaft beider Partner ab, konstruktiv zusammenzuarbeiten und notwendige Änderungen in ihrer Beziehung vorzunehmen.


Welche typischen Fragen gibt es bezüglich der Paartherapie
Lässt sich mit einer Paar- und Eheberatung eine Trennung vermeiden
Eine Trennung ist eher eine Ausnahme als die Regel. Denn wenn die Partner nicht an ihrer Beziehung arbeiten wollten, wären sie wohl kaum in der Paartherapie. Möglicherweise geht es aber leider auch darum, festzustellen, ob das Weiterführen der Partnerschaft noch sinnvoll ist und wie man sich in Güte trennen kann. Dann hat die Paartherapie die Aufgabe Klärung herbeizuführen. Der Therapeut kann durchaus dabei helfen, Trennungsangst zu überwinden. Auch nach einer Trennung geht es irgendwie weiter.
Was ist wenn mein Partner nicht teilnehmen will
Paartherapie ist vom Wortsinne her eine Therapie von mindestens zwei Menschen. Hinter der ablehnenden Haltung eines Partners zur Therapie können zum Beispiel Unsicherheit oder Ängste und Befürchtungen eines für diesen nicht gewünschten Ausgangs stecken. Schon eine solche Erkenntnis ist in gewisser Weise ein Fortschritt.
Aber auch nur ein Partner kann für sich in der Therapie und Beratung seine Beziehung beleuchten. Beziehungen sind in Einzeltherapien selbstverständlich ein Hauptthema.
Muss man in der Paarberatung alles erzählen
Offenheit wäre wünschenswert. Das Ausbreiten aller Geheimnisse ist jedoch nicht erforderlich. Wahrheit ist nicht immer schön.
Wichtiger ist der Wunsch beider, an ihrer Beziehung zu arbeiten und diese fortsetzen zu wollen oder zu einer Klärung kommen zu wollen.
Wie sind die Erfolgschancen der Ehe- und Paarberatung
Auf jeden Fall besser als wenn Sie die Beziehung mit all ihren Hindernisse so weiterführen wie bisher. Kommen beide Partner zur Therapie stehen die Chancen gut. Kommt es leider zur Trennung, ist es aber auch ein Erfolg, das bisheriges Leid und Stress konstruktiv beendet werden können.
Geht Paartherapie auch nach einer Trennung
Im Prinzip ja. Sollten beide Partner das Interesse haben herauszufinden, warum sich Muster in Beziehungen wiederholen, kann ein solches Gespräch großen Wert haben. Es zeigt Größe, wenn man auch nach einer Trennung noch hierzu fähig ist. Das Ganze sollte ergebnisoffen sein und nicht unter dem Versuch, die Trennung rückgängig zu machen. Auch wenn das passieren kann.
Gibt es Geschlechterunterschiede in der Paartherapie
Unbestritten geht die Initiative für eine Paarberatung oder Eheberatung überwiegend von der Frau bzw. Partnerin aus. Frauen reden viel lieber über Einzelheiten ihrer Beziehungen. Männer hüllen sich öfter in Schweigen und ziehen sich eher zurück. Aber auch hier gilt, keine Regel ohne Ausnahme.
Ist abnehmendes körperliches Interesse gleich ein Alarmsignal
In gewisser Weise ist es ja normal, dass das Sexualleben im Lauf der Zeit abflacht. Das ist aber auch keine festgeschriebene Regel. Es gibt auch viele Paare, die eine erfüllende Beziehung auf Grundlage anderer Werte miteinander führen, ohne zu sehr auf die körperliche Nähe fixiert zu sein.
Lohnt es sich in schwierigen Beziehungen auszuhalten
Die Flinte schnell ins Korn zu werfen kann durchs einmal notwendig sein. Hier geht es wieder um das Thema eigene Grenzen und Wünsche.
Wichtiger ist es jedoch in der vorhandenen Dynamik die eigenen Anteile und deren Ursprünge zu beleuchten. Damit die Beziehung gelingen kann oder einen spätere Beziehung nicht wieder scheitern muss.